Litha
Midsommer, Johannisfest und viele andere Namen hat das Fest des längsten Tages. Als Gegenstück zu den Rauhnächten feiert man auch 12 Tage lang den längsten Tag. Alles gedeiht und die Früchte reifen heran.
Wir dürfen die Vorfreude auf die Ernte geniessen. Alles, die Natur, Tiere und die Menschen schwelgen in Freude, Dank und Ekstase. Eine Zeit der Liebe, der Zuversicht und des Rausches. Feuerlaufen, Feuerspringen und mit Fackeln aus der Königskerze wird die Seele und der Leib gereinigt und unsere Vorfahren erwünschten sich so ein Gedeihen der Felder sowie des Wirkens und sie wünschten sich so eine reiche Ernte herbei.
Es ist wieder eine Zeit, an der die Welten nahe sind, der Übergang in die Anderswelt aber auch zu den Naturgeistern. Es ist eine Zeit voller Leben und voll wilder Ereignissen.
Es ist die Zeit der Zukunft und es heisst, das Kommende darf sich nun offenbaren und wer ein Neunkräuterbündel unter das Kopfkissen legt, träumt von der Zukunft.
Neun Kräuter Bündel
Zu Litha wird noch heute vielerorts ein Bündel mit neun Kräutern geschnürt. Diese neun Kräuter sind pro Region ein wenig unterschiedlich. Für mich sind die folgenden Neun im Bündel enthalten.
Im alten Brauch wird anschliessend dieses Bündel kurz ins Litha-Feuer gehalten um es noch mehr aufzuladen und anschliessend gesegnet damit es helfe und heile. Dieses Ritual ist der Abschluss des Tages und zum ausklingen werden dann Pläne für den Rest des Jahres geschmiedet und vielleicht noch etwas Beifuss auf die Kohlen gestreut.
Johanniskraut
Im alten Volksglauben war man überzeugt, dass das Johanniskraut Haus und Hof vor Hexen und bösen Geistern schützt, aber auch vor Unwetter. Mädchen trugen bei Tänzen um das Johannisfeuer Kränze aus Johanniskraut. Um Poltergeister zu vertreiben, wurde das Kraut verbrannt. Besonders große Wirkung sollte die Pflanze haben, wenn man sie am längsten Tag des Jahres – dem Johannistag – um zwölf Uhr mittags sammelt, denn dann hat sie das meiste Licht aufgenommen. Johanniskraut soll sogar in der Lage sein, den Teufel zu vertreiben.
Der Teufel war über diesen Umstand dermaßen erbost, dass er vor lauter Wut die Blätter mit einer Nadel durchstach. Hält man ein Blatt gegen das Licht, so kann man noch heute diese Nadelstiche erkennen. Johanniskraut, welches auch unter dem Begriff Hartheu bekannt ist, soll laut alten Überlieferungen vor dem Zauber der Elfen schützen.
Der Rauch ist warm, würzig, heuartig, krautig und wirkt beruhigend, antidepressiv, friedvoll und kräftigend
Beifuss
Vom Beifuss zum Salbei: Als die ersten englischen Siedler diesen Beifuss in der Steppe vorfanden, nannten sie ihn daher „prarie sage“, was so viel wie „Steppensalbei“ bedeutete. Das kam daher, dass der in Europa bekannte Gartensalbei ebenfalls graue, aromatisch duftende Blätter hatte. Einfachheitshalber wurde aus „prarie sage“ dann „sage“, was letztendlich in den britischen Wörterbüchern fälschlicherweise als „Salbei“ übersetzt wurde. Was heißt: „prarie sage“ bezeichnet den Steppenbeifuss. Dass hier der Weiße Salbei daraus wurde ist schlichtweg ein Übersetzungsfehler.
Ein Beifusskissen und auch der Rauch soll zu lebhaften prophetischen Träumen führen und den Kontakt mit der Astralwelt vereinfachen. Er gehört zu den wichtigsten Heil – und Zauberpflanzen und die Druiden warfen die Pflanze ins Mittsommernachtsfeuer um Böses und böse Einflüsse zu vernichten.
Der Rauch wirkt reinigend, lebensstärkend, schützend, aufbauend, heilend, psychoaktiv und er dient dazu um die Atmosphäre zu reinigen und einen heiligen Raum zu schaffen, so dass sich Götter, Ahnen und andere Geistwesen offenbaren können.
Eisenkraut
Das Eisenkraut ist mitunter eines der mystischsten Kräuter. Die Kelten haben damit das Löschwasser der Schmiede versetzt um das Eisen zu härten. Dieses Kraut war auch eines der Einzigen, welches mit Eisenwerkzeug gesammelt werden durfte. Es war so heilig, sogar die Römer haben es für Altar Rituale verwendet. Fast in ganz Europa hat man damit Altare gesäubert, Hände gewaschen und auch in Weihwasser eingelegt. Es Wurde sogar in Wales bis vor einiger Zeit immer noch als Sprengwedel für Weihwasser verwendet.
Der Rauch ist frisch, würzig, krautig, ingwerartig, nach Lagerfeuer, aromatisch und wirkt schützend, stimmungsaufhellend, klärend, reinigend, erhebend, bewusstseinserweiternd
Kamille
Kamille ist seit Jahrhunderten die Apotheke der Bauern und der Bevölkerung. Es wurde lange Zeit als Allheilmittel angepriesen, jedoch wissen wir heute, dass dies nicht ganz zutrifft. Ähnlich wie das Gänseblümchen weckt sie die Lebensfreude und Erneuerung.
Der Rauch ist fein, sanft, süßlich, warm, krautig, lieblich, kamilleartig und wirkt beruhigend, ausgleichend, besänftigend, harmonisierend, schlaffördernd, heilend
Ringelblume
Der Ringelblume wird nachgesagt, das Haus vor dem Eindringen böser Mächte zu schützen. Auch soll sie, im Schlafzimmer ausgelegt hellsichtiges Träumen fördern.
Als Blütenessenz fördert die Calendula die Fähigkeit, sich auszudrücken und beim Zuhören aus den Worten anderer die innere Bedeutung aufzunehmen. In scharfe oder verletzende Ausdrucksweise bringt sie Wärme und verleiht eine tiefere Bewusstheit um die heilenden Kräfte der Worte.
Der Rauch ist krautig, lieblich, beruhigend, harmonisierend wirkt harmonisierend und schafft positive Atmosphäre
Gundermann
ein Gundermannkränzchen zu Walpurgisnacht getragen, hilft dir zu sehen. und zwar zu sehen was nicht zu sehen ist. Welche Menschen sind recht und welche schlecht, wer ist Hexe und wer ist Teufel.
Im alten germanischen Glauben gehörte die „Donnerrebe“ dem Donnergott Thor oder Donar. Deswegen glaubte man, die Pflanze könne vor Gewitter und Blitzschlag schützen. Daneben gilt Gundermann im Volksglauben als Mittel gegen Verhexung der Milch und zur Erkennung von Hexen. Da er gerne in der Nähe menschlicher Behausungen wächst, sahen unsere Vorfahren in ihm die Verkörperung der guten Haus- und Hofgeister, die mit ihren Zauber- und Heilkräften den Menschen dienen.
Mit Gundermann räuchern, hält zwischenmenschliche Beziehungen zusammen, wie die Familie und auch Freundschaften. Diese Räucherung wirkt sehr stark schadabwehrend und gibt guten Energien die Chance, ihre Wirkung auf uns frei zu lassen. Eine Gundermann-Räucherung verleiht uns Hellsichtigkeit. So das wir unserer Intuition freien Lauf lassen können.
Holunderblüten
der Holunder ist ein heiliger Baum. Schon seit den Kelten ist er der Baum für den Zugang zur jenseitigen Welt. Er zieht alles negative und böse an und schickt es in die untere Welt in den Kessel der Frau Holle 😊 Dort wird es transformiert. Der Holunder ist der Baum, der Welten verbindet, Zugang zu den Ahnen gewährt und uns Gleichgewicht schenkt. Er wurde immer sehr verehrt und auch gegrüsst, da er Haus und Hof schützte. Der Holunder gibt uns Hinweise oder Zugang zur Vergangenheit, den Ahnen und soll uns den Blick für uns selbst schärfen. Schau ganz genau hin, was will uns unsere Vergangenheit sagen oder unsere Ahnen, begutachte alles, wer bist du wirklich, was willst du wirklich, erkenne dich selbst wie bei Frau Holle.
Der Rauch ist fein, warm, krautig, honigartig. Er hat eine positive, klärende und reinigende Wirkung auf Körper und Geist des Menschen.
Schafgarbe
Diese unscheinbare Pflanze birgt große Kräfte. Ein einziges kleines Blatt beschleunigt die Verrottung eines Schubkarrens voll rohen Komposts. Wurzelausscheidungen der Schafgarbe lassen Nachbarpflanzen widerstandsfähig gegen Krankheit werden. Heilwirkungen anderer Kräuter werden durch Schafgarbe verstärkt. Auch Schafgarbe selbst wirkt heilend. Schafgarbenstengel galten lange als heilig. Druiden sagten damit sogar das Wetter voraus.
Der Rauch ist frisch, süsslich, grasig, kampferartig und wirkt harmonisierend, traumfördernd, beruhigend, ausgleichend, schützend, friedvoll, intuitionsstärkend
Königskerze
Sie ist die Bündelblume schlechthin. Sie bildet die Mitte des Bündels und um sie herum, werden die anderen Kräuter gebunden. Sie symbolisiert das Feuer und die Sonne.
Dem Lichtgott Baldur sowie der Göttin Freya ist sie geweiht. Auch mit Thor wurde sie in Verbindung gebracht. Weil sie das Licht und die Energie des Sommers symbolisiert. Die alten Germanen nutzten die Königskerze auch als Wetterorakel. Schaute ihre Spitze nach Westen, verhiess das schlechtes Wetter, zeigte sie nach rechts, konnte man gutes Wetter und Sonnenschein erwarten.
Der Rauch ist fein, warm, honigartig, süsslich, krautig, leicht und wirkt beruhigend, kräftigend, luststeigernd, schützend, reinigend, besänftigend, lösend