Jahresfeste,  Wissen

Jul

Wintersonnenwende, Weihnachten, die geweihten Nächte, Rau(c)hnächte

Es ist eine heilige Zeit, auch wenn alle Feste heilig sind, so ist doch dieses Fest sehr in unserer Kultur als heilig verankert. Hierzu hat die Kirche sicherlich auch beigetragen, bzw. hat sich diese heilige Zeit zu Nutze gemacht 🙂

Die Dunkle, kalte Zeit, in welcher alles zurückgezogen, langsam und verborgen liegt.

Yule ist das Lichterfest, die längste Nacht bricht herein und von nun an darf das Licht langsam aber stetig wieder an Kraft gewinnen. Wir ehren das Licht, das Leben. Es wird wiedergeboren und wir können uns auf die Zukunft freuen.

Während den Rauhnächten dürfen wir uns an Altes erinnern, im Jetzt innehalten und uns über die Zukunft Gedanken machen. Wir schmieden Pläne und befragen das Orakel über die Zukunft aus.

Das Haus wird mit Stechpalme, Mistel, Efeu und Tannen- sowie Fichtengrün geschmückt. Diese Pflanzen symbolisieren Leben, denn das Leben darf jetzt wieder zurückkehren. Unsere Vorfahren waren froh, dass das Licht langsam wieder zurückkehren würde, denn der Winter war hart und lebensbedrohlich. Das Essen, welches im Keller oder in der Kammer eingelagert war, musste reichen, es gab ja kein Einkaufszentrum.

Es war das Fest des Lichtes und man freute sich gemeinsam auf die neue Zeit. Dies ist bis heute in unseren Regionen geblieben. Gemeinsam feiern wir ein Fest, halten inne und beschenken einander. Doch war es vielleicht ursprünglich eine Opfergabe an das Licht, an die gute Göttin, ein Ausdruck dafür, dass man dankbar war, dass alles wieder entstehen durfte? So oder so, es ist eine uralte Tradition und eine wunderbare Zeit.

Egal wie dieses Fest gefeiert wird. Es ist eine freudvolle, besinnliche und auch mystische Zeit. Der Übergang in andere Welten ist unglaublich dünn und wir haben die Möglichkeit vieles zu verstehen und zu erfahren, aber auch zu wünschen und zu hoffen.

So lasset gedeihen, so lasset entstehen, seid dankbar für das Alte und freuet euch auf das Neue. Es beginnt, es dreht sich weiter.

Kleines Wunschritual

Zu Jul kannst du ein kleines Wunschritual abhalten. Hierzu benötigst du ein Lorbeerblatt und einen roten Stift, am besten einen dünnen Filzstift. Schreib nun deinen Wunsch für das nächste Jahr auf dieses Lorbeerblatt. Kurz und knackig ist die Devise. Anschliessend kannst du auf einem Stück glühender Kohle das Lorbeerblatt verglühen lassen und dabei den Wunsch noch einmal von ganzem Herzen sagen oder denken.

Der Lorbeer wird nebst Reinigungsräucherungen auch für Wunsch und Zauberrituale verwendet. Schon im alten Griechenland gehörte Lorbeer in die Räuchermischung des Orakels Delphi.